Trauma und Sucht sind zwei Seiten derselben Medaille, die oft tief in das Leben eines Menschen eingreifen und sowohl psychische als auch physische Gesundheit stark beeinträchtigen können. Obwohl sie auf den ersten Blick unterschiedliche Ursachen zu haben scheinen, sind sie oft eng miteinander verbunden, wobei das eine das andere verstärken kann.
Was ist Trauma?
Trauma kann als jede lebensbedrohliche oder überwältigende Erfahrung definiert werden, die das individuelle Bewältigungssystem überfordert. Dies kann körperliche Gewalt, sexueller Missbrauch, Kriegserlebnisse, Vernachlässigung, Unfälle oder der Verlust eines geliebten Menschen umfassen. Traumatische Erlebnisse können tiefe emotionale Wunden hinterlassen, die das Selbstwertgefühl, das Vertrauen in andere Menschen und das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen.
Die Verbindung zu Suchtverhalten
Menschen, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, suchen oft nach Wegen, mit den intensiven Gefühlen der Angst, der Scham, der Wut oder der Hilflosigkeit umzugehen, die mit dem Trauma verbunden sind. Hier kommt Sucht ins Spiel: Substanzen wie Alkohol, Drogen oder bestimmte Verhaltensweisen wie Glücksspiel können vorübergehend Linderung oder eine Flucht vor diesen intensiven Emotionen bieten. Das Betäubungsgefühl oder die temporäre „Erleichterung“ durch die Sucht kann besonders verlockend sein, da sie vorübergehend die intensiven Gefühle des Traumas zu lindern scheinen.
Die Spirale der Abhängigkeit
Was als vorübergehende Bewältigungsstrategie beginnt, kann schnell zu einer Abhängigkeit werden. Menschen mit traumatischen Erfahrungen sind anfälliger für die Entwicklung von Suchtverhalten, da sie oft Schwierigkeiten haben, gesunde Bewältigungsmechanismen zu entwickeln. Die Sucht kann dann zu einem Teufelskreis werden, der das ursprüngliche Trauma verstärkt oder neue Traumata und Krisen schafft.